Das sollten Sie über Lebendfallen wissen

Wer an Lebendfallen denkt, verbindet dies wahrscheinlich zunächst mit etwas Negativem. “Fallen” hören sich bedrohlich an, dabei sind Lebendfallen alles andere als das. Was Lebendfallen sind, wozu sie eingesetzt werden und wie sie die richtige Lebendfalle für Ihr Anliegen finden, erfahren Sie hier. Außerdem teilen wir mit Ihnen unsere Tipps, vor allem was Sie bei der Auswilderung beachten sollten. 

Tierfreundliche Lebendfallen für das Tierwohl

Jeder kennt die typische Mausefalle, die meist den Tod des Tieres verursacht. Auch sogenannte Klebefallen lassen Tiere unnötig leiden und verhungern. Dabei gibt es inzwischen tierfreundliche Alternativen zum Einfangen, bei dem kein Tier zu Schaden kommt. Die Lebendfalle fängt, wie der Begriff schon sagt, das Tier lebend ein, um es danach wieder auszusetzen. Nicht nur für Tierfreunde sollte diese Methode die erste Wahl sein, denn kein Tier muss gequält werden. Sogar Tierschützer verwenden Lebendfallen schon sehr lange, um die Tiere einzufangen, ggf. ärztlich zu versorgen und wieder in die Wildnis zu entlassen.

Dafür werden Lebendfallen eingesetzt

Lebendfallen dienen als Umsiedlung von Tieren, die nicht auf dem Grundstück oder im Haus erwünscht sind. Dies können beispielsweise viele Nagetiere wie Ratten, Marder oder Waschbären sein. Oftmals ist es schwierig diesen Tieren auf natürliche Weise zu zeigen, dass ihr Besuch nicht erwünscht ist. Selbst Zäune sind manchmal für die kleinen Besucher kein Hindernis, sodass sie immer wieder zurückkehren. Um die Tiere auf die tierfreundlichste Methode loszuwerden, sollten Sie auf Lebendfallen zurückgreifen. Damit können Sie das Tier schonend einfangen und umsiedeln. 

Achtung! Einige Tiere stehen unter Naturschutz, deshalb sollten Sie sich vor dem Aufstellen einer Lebendfalle unbedingt darüber informieren – denn in so einem Fall darf das Tier nicht gefangen werden. Örtliche Tierschutzvereine und staatliche Wildhüter können in bestimmten Fällen weitere Informationen über die Fangzeiten und die besten Orte zur Umsiedlung geben. 

Das sollten Sie beim Kauf von Lebendfallen beachten

Grundsätzlich ist eine Lebendfalle dann gut geeignet, wenn sie robust und sicher hergestellt ist. Dies ist gerade bei Lebendfallen aus Draht der Fall, denn diese sind besonders stabil, praktisch unzerstörbar und funktionieren effizient. Effiziente und stabile Fallen sind nicht nur für Sie von Vorteil, sondern bringen auch dem Tier Sicherheit. Funktioniert der Mechanismus einer Lebendfalle nicht korrekt oder ist etwas nicht gut verarbeitet, stellt dies auch eine Gefahr für das Tier dar. 

Wählen Sie keine zu kleine Falle. Der Rumpf des Tieres sollte gut reinpassen. Es gibt dabei unterschiedliche Ausführungen, z.B. Lebendfallen für Kleintiere (Ratten, Mäuse, etc.) oder Lebendfallen für größere Tiere (Katzen, Biber, Hunde, Waschbären, Füchse, etc.)  Außerdem gibt es die Wahl zwischen eintürigen und zweitürigen Fallen. Zweitürige Fallen folgen entweder dem Prinzip einer Einbahnstraße oder ermöglichen Ihnen das sichere Freilassen des Tieres – gerade bei aggressiven Tieren kann dieses Modell sicherer sein. 

Die richtige Nutzung einer Lebendfalle

Lebendfallen sind in der Bedienung sehr einfach. Legen Sie den Köder an die vorgesehene Stelle, sodass das Tier weit genug in die Falle läuft. Sie können zusätzlich auch am Eingang der Falle oder auch um die Falle herum einige Köder auslegen, um das Tier anzulocken und mehr Interesse zu wecken. Wenn sich das Tier dem Köder in der Falle widmet, wird automatisch der Mechanismus ausgelöst und die Falle schließt sich. Platzieren Sie die Falle dort, wo sich die Tiere auch aufhalten und ggf. Ihr Grundstück betreten, d.h. vor allem entlang des Zauns oder der Mauer. 

Wichtige Tipps für Lebendfallen

Richtige Hygiene und Reinigung

Tiere haben oft einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Deshalb sollten Sie die Falle vor der Nutzung nur mit Handschuhen anfassen, sodass kein menschlicher Geruch daran haften bleibt. Dies könnte das Tier sonst abschrecken und die Falle wird unwirksam. Außerdem sollte die Falle nach jedem Gebrauch gereinigt und desinfiziert werden, um keine Krankheiten und Schädlinge zu verbreiten. 

Vorab über Verhaltensmuster informieren

Nicht immer ist das Einfangen eines Tieres erfolgreich und es braucht mehrere Anläufe. Es kann daher hilfreich sein, wenn Sie sich vorab mit den Verhaltensmustern, Lebensräumen und der bevorzugten Nahrung auseinandersetzen. Vielleicht haben Sie nicht den richtigen Köder eingesetzt oder zur falschen Tageszeit die Lebendfalle aufgestellt. 

Regelmäßige Kontrolle und zügiges Aussetzen

Wenn Sie die genaue Futterstelle des unerwünschten Tieres auf Ihrem Grundstück noch nicht ausmachen konnten, können Sie eine Stelle zunächst ohne Lebendfalle mit einer Futter- und Wasserquelle ködern. Wenn Sie bemerken, dass das Tier die Stelle als potentielle Futterquelle aufgenommen hat, können Sie dort die Falle platzieren. Sobald die Falle aufgestellt ist, sollten Sie diese mehrmals täglich und am besten stündlich kontrollieren. Sobald das Tier gefangen ist, sollten Sie das Tier zügig aussetzen. Durch lange Wartezeiten wird das Tier nur unnötigem Stress ausgesetzt.

So gelingt die Auswilderung

Wildtiere sollten immer außerhalb der Stadt freigelassen werden. Sind Sie sich unsicher, wo Sie das Tier freilassen können, helfen Tierschutzvereine und Wildhüter in Ihrer Umgebung. Seien Sie bei der Umsiedlung vorsichtig, denn nicht alle Tiere verhalten sich dabei ruhig und gelassen. Sie können durch das Gefangensein ängstlich oder aggressiv reagieren. Der Transport kann durch ruckartige und wackelnde Bewegungen das Tier zusätzlich einschüchtern. Seien Sie deshalb behutsam, schützen Sie sich vorab mit festen Handschuhen und langer Kleidung. Um das Tier zu beruhigen, ist es ratsam, eine Decke über den Käfig zu legen. Beim Freilassen sollten Sie Abstand halten – gerade bei Wildtieren. 


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